Die Selbstannahme und Selbstakzeptanz ist die Basis für ein glückliches Leben.
Selbstliebe bezeichnet die allumfassende Annahme sowie die uneingeschränkte Liebe zur eigenen Person. Selbstliebe ist NICHT identisch mit Egoismus. Ein Mangel an Selbstliebe führt zu Selbstsucht/Egoismus. Ein selbstsüchtiger/egoistischer Mensch sucht die Anerkennung, Akzeptanz und Liebe im Außen – er dreht sich nur um sich selbst. Dieses Individuum kann sich durchaus für andere Menschen aufopfern oder aber die Ellbogen ausfahren, alles nur, damit er Anerkennung empfängt.
Die Psychologie kommt - durch das Behandeln vieler Individuen - zu dem Resultat, dass mangelnde Selbstliebe die Menschen zwingt, nach Liebe und Anerkennung im Außen zu suchen: Im Partner, im Beruf, im Auto, im Geld etc. Dieses Verhalten stillt nicht den innenwohnenden Durst nach absoluter Annahme und Liebe. Aus diesem Grund ist es eine dringende Notwendigkeit, Selbstliebe zu erlernen. Thomas von Aquin formulierte es treffend: „Die Wurzel alles Bösen in der Welt ist der Mangel an der Liebe zu sich selbst.“
Ferner hat die psychologische Forschung konstatiert, dass selbstliebende Menschen sich nicht mit anderen vergleichen und die eigenen Bedürfnisse kennen. Zugegeben, das ist wirklich eine Rarität – wir werden regelrecht zum Vergleichen sowie Wettkampf erzogen. Es ist allerdings in dieser schnelllebigen Zeit von enormer Relevanz, die alte Konditionierung aus der Kindheit zu ändern. Der einflussreiche Psychologe aus dem deutschsprachigen Raum namens Rolf Merkle artikuliert diesen Sachverhalt wie folgt: „Nimm dich selbst an. Dann musst du dir die Liebe nicht von anderen leihen.“
Selbstliebe lernen – 6 Regeln nach Mikhail Labkovsky
Du solltest die Selbstliebe entwickeln und tagtäglich praktizieren. Das Erlernen der Selbstliebe ist ein kontinuierlicher Prozess und bedarf der Bereitschaft zur konsequenten Änderung der eigenen Psyche. Die Psyche eines Homo Sapiens Sapiens wird bis zum sechsten Jahr überwiegend geformt – neuronale Verbindungen werden aufgebaut und fixiert. Um diese neuronalen Verbindungen zu modifizieren, muss das sichtbare Verhalten geändert werden. Der russische Psychologe Mikhail Labkovsky fasst die Regel zur Umstrukturierung der Psyche zusammen (diese Regeln gelten nur für psychisch Gesunde, nicht für psychisch Erkrankte):
1. Mach das, was du willst
Hier geht es um das Ablegen der Angst vor der gesellschaftlichen Meinung und das Ausbilden des eigenen Willens. Häufig leben Menschen nicht das gewünschte Leben und haben Angst vor Änderungen und tun Dinge, die sie nicht tun wollen. Dies schafft psychologische Unzufriedenheit.
2. Mach nichts, was du nicht willst
Diese Regel soll den Anwender vor gesellschaftlichem und persönlichem Druck befreien. Allzu oft agieren wir nicht aus freien Stücken und unterdrücken unsere Wünsche.
3. Gib deine Meinung, nur wenn du gefragt wirst
Durch diese Festlegung soll der Mensch den bedachten Umgang mit Worten und Urteilen lernen. Die Psychologie hat festgestellt, dass selbstliebende Menschen umsichtig mit Kritik verfahren und bedacht in ihren Worten sind.
4. Antworte nur auf die Frage, die dir gestellt wird
Das Subjekt soll das Rechtfertigen ablegen, denn selbstliebende Menschen rechtfertigen sich nur vor sich selbst.
5. Teile dich sofort mit, wenn dir etwas missfällt oder dich stört
Durch diese Maxime soll der Mensch Grenzen setzten und die Anstauung von Verletzungen vermeiden. Interessanterweise haben egoistische Menschen viele angestaute Emotionen, die diese im Verhalten und Denken negativ beeinflussen. Bedenke, ein glücklicher Mensch fügt niemals einem anderen Individuum Schaden zu!
6. Bei Auseinandersetzungen in Beziehungen aller Art artikuliere nur deine Sichtweise und deine Emotionen – mach keine Vorwürfe
Diese Regel kommt aus der gewaltfreien Kommunikation nach dem Amerikaner Roger Rosenberg. Wikipedia schreibt dazu Folgendes: „Und wenn Menschen etwas hören, das […] nach Kritik klingt, dann neigen sie dazu, ihre Energie in die Verteidigung oder in einen Gegenangriff zu stecken. Dadurch sinke die Bereitschaft, auf eine Bitte empathisch einzugehen.“ Durch Beachten dieser Regel lernt das Subjekt Projektion abzulegen und mit seinen Menschen Konflikte konstruktiv auszutragen. So ist zum Beispiel die Projektion ein vielfacher Auslöser von Auseinandersetzungen. „Vereinfacht gesagt ist es eine Projektion, wenn wir anderen Menschen Eigenschaften, Schwächen oder Probleme zuschreiben, die wir selbst offen oder versteckt in uns tragen.“ (Zitat aus www.zeitzuleben.de)
Summa summarum: Selbstannahme und Selbstliebe sind wichtige Schritte in Richtung glückliches Leben. Ich selber hatte - zu Beginn meiner spirituellen Reise - Schwierigkeiten, diese sechs Regeln zu realisieren. Mit der Zeit lernte ich diese Regeln anzuwenden und lebe seitdem in Frieden.